Pro & Contra Rücktausch

Wenn man mit einem Tausch nicht zufrieden oder sonst etwas dabei schief gegangen  ist, kann man entweder gleich Sternchen abziehen, oder aber, man versucht, die Sache erstmal per PN zu klären. Darin bittet man dann seinen TP um einen Rücktausch (oder eine andere Nachbesserung).

Die ganze Rücktauscherei ist kein 'normaler' Vorgang und sollte keinesfalls zur Gewohnheit werden! Er ist eigentlich vom System auch gar nicht vorgesehen, allerdings wird er ständig praktiziert. Deshalb kommt die Sache hier mit dazu, auch wenn es ziemlich komplex und nicht so einfach abzuhandeln ist.

Ganz wichtig: Der Rücktausch bei TT funktioniert auf reiner Kulanzbasis! Weder besteht für irgendjemanden ein Recht auf, noch die Pflicht zur Durchführung! Es gibt auch keine festen Regeln, wie das zu handhaben ist. Ob man einen Rücktausch durchführt und wenn ja, wie, wer das Porto übernimmt etc. müssen die betroffenen Parteien von Fall zu Fall selbst miteinander klären.
Ein Rücktausch wird, sofern er nicht absolut daneben geht und mit Krach und Ärger endet (auch das kommt vor), immer mit 5 Sternen bewertet! Anderenfalls wäre die Aktion ziemlich sinnlos, dann könnte man schließlich auch gleich Sternchen abziehen und sich den ganzen Mehraufwand sparen.

Zu diesem Thema ist die TT-Community gespalten. Die einen lehnen die Rücktauscherei grundsätzlich ab, andere machen es vom jeweiligen Fall abhängig, während wieder andere grundsätzlich dafür sind.
Ob man jetzt pro, contra oder irgendwo in der Mitte steht, muß jeder mit sich selbst ausmachen; wir können hier lediglich versuchen, ein paar Entscheidungshilfen zu geben und die verschiedenen Blickwinkel aufzeigen.
 

Gründe, die gegen einen Rücktausch sprechen:

  • Solche Aktionen können das Profil eines Tauschpartners erheblich verfälschen, da ein geglückter Rücktausch mit 5 Sternen bewertet wird. Weist ein Buch erheblich mehr und/oder schlimmere Mängel auf als angegeben, dann sollte das in den Bewertungen, also durch Sternchenabzüge, dokumentiert werden. Wenn es nur selten/einmal vorkommt, schadet es dem Anbieter nicht. Passiert es aber häufiger, also der Anbieter zu faul oder zu lernresistent ist, um vernünftige Beschreibungen zu formulieren,  haben die anderen möglichen Tauschpartner ein Recht darauf, das im Profil dokumentiert zu sehen, damit ihnen böse Überraschungen erspart bleiben.
    Dieser Rücktausch, nur um das Profil sauber zu halten, ist der Hauptkritikpunkt der Rücktauschgegner. 
     
  • Eine Rücktauschaktion kann eine Menge unschönen und zeitraubenden PN-Verkehr mit sich bringen, der nicht selten in Drohungen und Beschimpfungen ausartet und sich manchmal sogar bis ins Forum zieht. Nicht jeder hat den Nerv dazu!
     
  • Es gibt diverse Missbrauchsmöglichkeiten (die hier, da ich dafür keine extra Anleitung geben möchte, nicht aufgelistet werden.)
     
  • Trotz geglücktem Rücktausch kann einem der TP einen Sternchenabzug verpassen, eine Garantie gibt’s da nicht.
     

Nicht immer muß Methode oder böse Absicht dahinterstecken, wenn der Zustand eines Buches stark von der Beschreibung abweicht.
Oft ist es schlicht und einfach Unwissenheit (besonders bei Neulingen), genauso oft wurde einfach etwas übersehen. Wir haben alle mal einen schlechten Tag und alle machen wir Fehler!
Es ist auch nicht so, dass alle User hier völlig lernbefreit und beratungsresistent wären, die meisten sind froh, wenn man sie auf einen Fehler aufmerksam macht (oder auch mal ein Auge zudrückt) und bemühen sich, dass ihnen das kein weiteres mal passiert.

Einen Rücktausch macht niemand gerne, er ist immer mit Mehraufwand, mit zusätzlichen Kosten und oft auch mit viel Ärger verbunden.
Deswegen sollte ein Rücktausch nur das allerletzte Mittel sein, wenn sich wirklich keine andere Lösungsmöglichkeit findet.

In den meisten Fällen muß es auch gar nicht so weit kommen, wenn man seine Bücher gleich vernünftig beschreibt bzw. nur dort tauscht, wo die Beschreibungen in Ordnung sind!
 

Ein Rücktausch hat aber auch seine positive Seiten:

  • Man fordert ein Buch an und stellt kurz darauf fest, dass man es bereits hat oder kennt. Schnell (am besten noch vor dem Versand) eine PN an den Anbieter und um einen Rücktausch bitten. I.d.R. geht da auch jeder drauf ein, sowas kann schließlich jedem mal passieren und das Profil wird dadurch auch nicht geschönt.
     
  • Man bekommt eine Anforderung und das verlangte Buch ist nicht mehr auffindbar. Dunkel glaubt man sich dann zu erinnern, dass man es vor einiger Zeit ja irgendwo als 2:1 mitgeschickt und leider vergessen hat, es aus seinem TT-Regal zu löschen. Dumm gelaufen! In diesem Fall sollte man seinem TP einen Rücktausch anbieten, damit er sein/e Ticket/s zurückbekommt. Alternativ kann man auch anbieten, dass er sich etwas anderes, ev. auch etwas teureres als Entschädigung, aus dem Regal aussuchen darf.
     
  • Man bekommt eine Anforderung und stellt voller Schrecken fest, dass man einen Mangel übersehen und nicht mit angegeben hat. Oder aber, dass das Buch seit seinem Einstelldatum vor zwei Jahren in der Zwischenzeit erheblich nachgedunkelt etc. ist. In solchen Fällen sollte man ebenfalls (vor dem Versand!) einen Rücktausch anbieten und es dem TP überlassen, ob er das Buch trotzdem noch haben möchte oder nicht.
     
  • Man möchte ein heißgeliebtes Taschenbuch durch die Hardcover-Ausgabe ersetzen, fordert sie an und bekommt – wieder ein Taschenbuch. Auch hier ist ein Rücktausch die sinnvollste Lösung. Der Anbieter, der beim Einstellen irrtümlich das falsche Medium angegeben hat, sollte sich darauf einlassen und, da es ja sein Fehler war, auch die zusätzlichen Portokosten übernehmen. 


Wie schon gesagt, Irrtümer können jedem mal passieren, sie sollten halt nicht zum Dauerzustand werden. Wenn man allerdings gemurkst hat, sollte man auch dafür gradestehen und sich nicht mit fadenscheinigen Ausflüchten versuchen, herauszureden. Einem TP, der sich einsichtig und nachbesserungswillig zeigt, verzeiht man viel mehr als einem, der auf stur schaltet und auf eine berechtigte Beschwerde hin auch noch pampig reagiert.

Bekommt ihr aber eine Beschwerde nebst Rücktauschanfrage, obwohl ihr absolut sicher seid, dass eure Buchbeschreibung völlig in Ordnung war, könnt ihr sie guten Gewissens (und auf höfliche Weise) ablehnen. Laßt euch in solchen Fällen auch nicht von einem angedrohten Sternchenabzug einschüchtern, seht dem vielmehr gelassen entgegen und schreibt, falls es soweit kommt, einen (ebenfalls höflichen!) Gegenkommentar. Auch so etwas schadet eurem Profil nicht weiter, natürlich immer vorausgesetzt, dass es nicht gehäuft vorkommt.
 

Verständlicherweise ist ein Rücktausch VOR dem Versand um einiges unkomplizierter und billiger als danach. Deswegen hier ein ganz heißer Tip:

Wenn ihr eine Anforderung erhaltet, kontrolliert ihr am besten sogar noch VOR dem Bestätigen,

  • ob das Buch überhaupt da ist,
  • ob  Medium, Verlag und Ausgabe der Beschreibung entsprechen und
  • ob ihr ev. Mängel übersehen habt bzw. neue hinzugekommen sind.

Sollte jetzt irgendetwas nicht in Ordnung sein, könnt ihr das mit eurem TP in aller Ruhe per PN klären.  Sollte das angeforderte Buch wirklich nicht mehr auffindbar oder ihr an einen TP geraten sein, der sich besonders stur oder unfreundlich zeigt und bei dem absehbar ist, da gibts sowieso Ärger und Sternchenabzug, habt ihr immer noch die Option, den Tausch nicht zu bestätigen und stattdessen die Null Sterne vom System mit dem Kommentar ‚Tauschanfrage nicht bestätigt’ in Kauf zu nehmen.
Ein solcher ‚Nuller’ vom System ist zwar auch nicht so besonders schön, er schadet aber, sofern es nicht zu häufig vorkommt, dem Profil nicht weiter. Ein Abzug von vier Sternen zusammen mit einem bösartigen Kommentar ist wesentlich unangenehmer.

Ob man sich auf einen Rücktausch einläßt oder lieber doch gleich Sternchen abzieht, hängt auch noch von weiteren Faktoren ab, wie dem Umgangston, der Schwere der Mängel oder auch der betroffenen Ticketanzahl.
Selbst eingefleischte Rücktauschgegner dürften froh sein, wenn ein teurer Artikel in der Beschreibung total daneben war, das Erstattungskontingent vom System bereits ausgereizt ist und sie dann auf diesem Weg ihre Tickets zurückbekommen. Mal ein Ticket in den Sand zu setzen, kann man irgendwie verschmerzen, 5 auf einen Haufen zu verlieren tut schon wesentlich mehr weh!

Es spielt für viele auch eine Rolle, ob man den Tauschpartner bereits aus dem Forum und/oder aus vorherigen Tauschvorgängen ‚kennt’.  Bei jemand Bekanntem sind viele ohne weiteres zu einem Rücktausch bereit, bei einem Neuling ist man da schon vorsichtiger. Das ist hier wie im realen Leben, man muß sich einen guten Ruf erst erarbeiten.

 


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